WaRis - Tiroler Filmarchiv

LUIS TRENKER

- Regisseur, Schauspieler, Produzent, Autor & Erzähler -   

Luis Trenker wird 1892 als Sohn eines Bergbauern in St. Ulrich in Südtirol geboren. Bereits während seiner Schulzeit arbeitet er als Skilehrer und Bergführer. Trenker studiert Architektur in Wien. Doch durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges muss er sein Studium unterbrechen. Er wird eingezogen und kämpft als Offizier einer Bergführerkompanie in Galizien und an der Dolomitenfront. Seine Kriegserlebnisse verarbeitet er in verschiedenen Büchern. „Sperrfort Rocca Alta“ und „Berge in Flammen“ sind wohl die bekanntesten. 

 

Nach Kriegsende setzt er sein Studium fort und eröffnet später gemeinsam mit Clemens Holzmeister ein Architekturbüro in Bozen. Nebenbei arbeitet er weiter als Bergführer. Erste Kontakte zum Film ergeben sich 1921. Arnold Fanck dreht seinen Film „Berg des Schicksals“ und Luis Trenker ist für diesen Film als alpiner Berater in dem schwierigen Gelände tätig. Da muss Fanck feststellen, dass der vorgesehene Hauptdarsteller nicht klettern kann. Kurz entschlossen engagiert er Trenker für die Rolle. Luis Trenker meistert diese Herausforderung bravourös und souverän. Sein markantes Gesicht und seine natürliche Art, dazu seine bergsteigerischen Fähigkeiten machen ihn zur großen Entdeckung für den Bergfilm. Noch zwei Filme dreht Luis Trenker unter der Regie von Fanck. Mit anderen Regisseuren folgen anschließend weitere Filme. 

Bereits 1927 gibt Trenker sein Architekturbüro in Bozen auf um sich ganz dem Film widmen zu können. Er beginnt mit den Dreharbeiten zu seinem ersten Film „Kampf ums Matterhorn“ (1928). Als der Film in den Kinos anläuft ist der Erfolg grandios. Den Höhepunkt seiner Karriere erreicht er mit den erfolgreichen Produktionen "Der Sohn der weißen Berge" (1930), "Berge in Flammen" (1931), "Der Rebell" (1932), "Der verlorene Sohn" (1934), "Der Kaiser von Kalifornien" (1936), "Condottieri" (1937), "Der Berg ruft" (1937) und "Liebesbriefe aus dem Engadin" (1938), die ihm einen einmaligen Platz in der Welt der Bergfilme verschaffen.

 

Trenkers Filmen liegen meist eigene Romane zu Grunde und er ist nicht nur Regisseur, sondern auch Hauptdarsteller und Drehbuchautor. An Schauplätzen in Tirol dreht Luis Trenker die Spielfilme „Berge in Flammen“, „Der Rebell“, „Der verlorene Sohn“, „Der Feuerteufel“ (1939/49) und „Wetterleuchten um Maria“ (1957). 1939 ist er Produzent von „Grenzfeuer“, gedreht in Obergurgl und im Ötztal.

Unter den Nationalsozialisten werden seine Arbeitsmöglichkeiten jedoch zunehmend eingeschränkt und 1942 geht Trenker zurück nach Italien.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kann Luis Trenker an seine große Filmkarriere nicht mehr recht anknüpfen. Das Drama „Von der Liebe besiegt“, in dem Trenker nochmals als Schauspieler zu sehen ist und der Film „Wetterleuchten um Maria“ erreichen nicht mehr die große, kraftvolle Aussage seiner früheren Werke. Doch zunehmend macht er sich einen Namen als Schriftsteller von Bergromanen und als begnadeter Erzähler. Und mit seinen Erzählungen, vorgetragen aus dem Stegreif und ohne Manuskript, vermag er sein Publikum in Bann zu schlagen. Als Erzähler ist er für das deutsche und österreichische Fernsehen in mehrteiligen Serien bis ins hohe Alter tätig.

Luis Trenker stirbt 98jährig am 12. April 1990 in Bozen.

 

Biografie Luis Trenker: © Helma Türk

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